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    exposito - de - romano

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    Je mehr Marie in die griechische Mystik eintauchte, umso mehr wurde sie sich einiger Sachen bewusst. Und es schien sie fast wie von einem Ungeheuer gepackt hinfort ziehen zu wollen. Was mit einer leisen Ahnung begann, entwickelte sich zu einer Sehnsucht jenseits des Vorstellbaren.
    Götter und Menschen verschmolzen darin zu einer Einheit, das Mysterium Leben bekommt so wirklich eine Bedeutung. Phantasie und Realität bewegen sich in einem grenzenlosen Raum, der verstörend, zugleich jedoch auch sinngebend an-mutet. Was wäre eine Welt ohne einen wundersamen Glau-ben, der die Menschheit anführt, heilt und beseelt. In einem Prozess fortwährender Veränderung.
    Die Geschichten der alten griechischen Sagenwelt offenbaren, vielleicht heute umso mehr, ein verloren geglaubtes Empfinden gegenüber allem Menschlichen. Hier finden wir alles, was das Menschsein ausmacht. In Form einer Bildersprache, die seines gleichen sucht. Nicht umsonst ist sie die bis heute längst erhalten gebliebene Ausdrucksform, die über Jahrtausende eine ungeheure Kraft an Kreativität hervorgebracht hat. Im stetigen Wandel der Gezeiten sich anzupassen verstand.
    Natürlich ließ sie so manches über das Ziel hinausschießen. Was meist zu einem Wandel führte, der mit einer ebensolchen Kraft wütete.
    In Kreta erhoffte Marie nun mehr als über das Mysterium Kassandra herauszufinden. Sie sollte der Schlüssel für eine Welt sein, die immer wieder im Kreislauf der Geschichte ver-sank. Doch ebenso irgendwo an anderer Stelle einen Neuan-fang heraufbeschwor. Kassandra steht somit für alles Tra-gische im Leben, doch gleichzeitig auch für etwas Neues. Etwas, das erst in die Tiefe hat eintauchen müssen um wieder den eigentlichen Willen zu begreifen -
    Es ist die Natur die den Menschen bestimmt, und nicht an-dersherum. Jedoch besitzen jene einen nicht minder großen Reichtum, nur lässt sich dieser nicht sofort an äußeren Reizen binden. Des Menschen Weg zur Vollkommenheit ist gar weniger naturgegeben als es scheint. Vielleicht steckt darin weit größeres als es zu begreifen ist.
    So könnte in jedem ein göttlicher Kern stecken. Und die Kunst des ganzen besteht allein darin ihn in seiner Rätselhaftigkeit zu begreifen.
    Was bedeutet jedoch das Wort Gott? Eine Ableitung für unsere unsterbliche Seele?
    Man mag darüber denken wie man will, aber niemand kommt umhin das der Tod ein rätselhaftes Phänomen bleibt. Damit ist nicht der eigentliche Vorgang gemeint, wenn unserem Körper das Ende gegeben ist.
    Wir sind weit entfernt uns eventuell die Frage zu stellen: Wie viele Seelen verkraftet ein Mensch?
    Doch die gesamte Mythologie des Altertums, befasst sich im eigentlichen Sinne mit dem Tod. Nur weil alles so lebendig wirkt, verdrängen wir deren Charakter. Aber warum wirkt vieles so lebendig? Weil am Ende des Lebens auf uns ein neuer Anfang wartet?
    Natürlich nicht für jeden. Wie im Leben so auch im Tod. Nur obliegt diese Entscheidung einer höheren Macht. Spätestens ab hier kann der menschliche Geist nicht mehr mithalten. Und auch das hat seinen Sinn. Für uns muss es ausreichen zu wissen, dass es einige Dinge im Leben gibt, die uns verborgen bleiben müssen.
    Genauso ergeht es dem Glauben und den Religionen. Egal wie sich ein Gott nennt, ganz gleich wie viele Götter eine Kultur verehrt, der Sinn bleibt immer derselbe. Man kann es drehen und wenden wie man will, am Ende ist alles Eins.
    Jeder Tag hat einen Anfang und ein Ende, jede Woche, jeder Monat, jedes Jahr. Und jedesmal beginnt ein klein wenig etwas Neues. Ob wir wollen oder nicht. Wenn wir dann am Ende eines Lebens stehen, ist dieses auch nicht endgültig. Ein Dasein, das sich von Beginn an mit dem ‚Sein' danach befasst. Ja, irgendwie tut es jeder.




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